Die Weinrebe soll regelmäßig mindestens 2 x im Jahr geschnitten werden. Zuvor wird durch den richtigen Schnitt aber erst einmal ein Weinstock gezogen, der die Wand oder die Pergola bedeckt.
Es gibt verschieden Erziehungsformen, die aber alle einen Stamm, Gerüstäste und Fruchttriebe zum Ziel haben.
Der Pflanzschnitt erfolgt im Frühjahr wenn die Knospen schwellen (ca. Ende Februar). Dabei wird der zukünftige Stamm geformt. Wenn er die richtige Stärke hat (bleistiftstark) wird er auf 60 cm + 3 Augen eingekürzt. Aus diesen 3 Augen treiben die ersten zukünftigen Gerüstäste in der untersten Etage an einer Wand oder die Gerüstäste, die die Pergola begrünen sollen. Von hier aus werden dann im Laufe der Jahre die nächsten Ebenen der Gerüstäste bzw. Verzweigungen zum Ausfüllen der Fläche gezogen. Steht eine ganze Wand zur Verfügung, können mehrere Ebenen übereinander gezogen werden. Man sollte bei einem Gerüstaufbau erst ab dem 4. Standjahr ernten, vorherige Blüten und Früchte schwächen die Gerüstbildung.
Sobald Fruchtholz vorhanden ist, werden die neuen Triebe, die nicht für das Gerüst gebraucht werden, im Spätwinter auf 2-3 Augen zurück geschnitten und schwache Triebe entfernt. Damit erreicht man, dass immer genügend Sonne an die Weinreben kommt und der Stock kontrolliert mit starken Austrieb wächst. Im Juni kann man an diesen neu gebildeten Trieben die so genannten Gescheine – Blüten entdecken. Jetzt wird der Trieb auf 2-4 Laubblätter hinter dieser Blüte eingekürzt. Die Blätter hinter der Blüte sind wichtig, da die Blüte von diesen mit Produkten aus der Photosynthese, so genannten Assimilaten, versorgt wird. Auch hier dient der Schnitt dazu, die zukünftigen Früchte ausreichend mit Licht, Luft und eben diesen Zuckerstoffen zu versorgen. Wenn durch starken Wuchs immer wieder zu viel Laub gebildet wird, sind die Triebe noch einige male auszugeizen.
Triebe ohne Fruchtansatz werden ganz entfernt.